Montag, 2. Februar 2009

Willkommen in Vilnius! Oder Kamschatka? Oder Kamschatka in Vilnius?

Heute ging es nun von Kaunas nach Vilnius. Teil 2 meiner Studienreise: 5 Monate Studium in Vilnius an der Vilniaus Universitetas. Die eigentliche Reise war kein Problem: es passte noch alles in meine Reisetasche und Rucksack. Keine weiteren Täschleinchen oder Beutelchen oder Reservefalte in der Reisetasche... nur irgendwie war die Tasche viiieel schwerer. Um mir die 20 Litas fürs Taxi zu sparen bin ich einfach mit dem Trolleybus bis zum Busbahnhof gefahren. Sind ja jeden Tag zum Sprachkurs am Busbahnhof vorbei gefahren. Nur war es heute viiiieeel zu kalt. Minus 15°C dürften nicht übertrieben sein. In Vilnius fuhr mich dann das Taxi nach Kamschatka..... hab mich nicht im Bus geirrt ;) Nach Kamschatka... so wird das Studentenwohnheimviertel hier genannt: etwas ab vom Schuss, Wald ringsrum, Plattenbauten, der nächste Supermarkt in der Stadt und zur Zeit seeehr kalt. Im Studentenwohnheim wurden meine Befürchtungen leider Realität: Ich bekam ein 3-Bett-Ölsardine .... ähm... Zimmer. Die Dame am Eingang (in Kaunas hatten wir sie einfach „Babuschka“ im ERASMUS-Kaunas-Slang genannt) wies mich dringend darauf hin, dass ich noch zur Studentenwohnheimverwaltung fahren soll und den Wohnheimsplatz-Mietvertrag unterschreiben sollte. Eigentlich sollte mir meine Mentorin dabei helfen, sie ist aber noch für paar Tage im Urlaub. Nachdem ich dann irgendwann das „Büro“ fand und das wenige Englisch von der Verwalterin und mein kaum vorhandes Litauisch (erstaunlich was ich da schon verstehen konnte...) als Gesprächsgrundlage konnte ich den Mietvertrag unterschreiben. Ein Teil der Miete sollte bar bezahlt werden.... ich also zum Geldautomaten... und staune da: es war ein „touristenfreundlicher“ Geldautomat, d.h. er gibt keine großen Scheine aus (die ich sonst mühsam beim Einkaufen mit bösem Blick der Kassiererinnen eintauschen müsste).

Nach mir kamen nach und nach die nächsten ERASMUS-Studenten mit ihren Mentorinnen, die glücklicherweise Englisch konnten, die ich dann auch fragen konnte wo es denn hier in der Einöde den nächsten Supermarkt geben würde: Dort, links, rechts, Bus Nummer 2 Haltestelle, nicht weit davon.... ähm ja... Also auf zur Bushaltestelle.... kein Hinweis auf einen Supermarkt... also Ausschau nach einer jüngeren Person halten, die Englisch konnte. Sie konnte mir dann sagen: Bus Nummer zwo, bis Schiller Station (blos gut hat das mit Schiller was zu tun, ich hätte sonst die Haltestelle nach 2 Sekunden wieder vergessen), und dann würde ich schon den Supermarkt „Iki“ sehen..... Also rein in Bus, locker flockig nen Busticket beim Busfahrer kaufen (d.h. wortlos das passende Geld dem Busfahrer hinlegen und hoffen dass keine Frage, die ich nicht verstehen würde, kommt. Was man nicht alles beim Sprachkurs in Kaunas nebenbei so gelernt hat ;) ) und dann beim alten Schiller aussteigen (der Bus hatte zwar keine „Haltestellen-Anzeige-Tafel“, aber die Ansagen waren deutlich und auch für mich verständlich.... Zum-Sprachkurs-mit-Bus-Erfahrungen ;) ). Naja, von der Bushaltestelle war nix von „Iki“ zu sehen..... weder links noch rechts, vorne noch hinten..... also Jagd nach Schema F: „Such dir nen Jugendlichen und frag ihn in Englisch“ ;). Naja, der Supermarkt war dann doch nicht mehr so weit weg, hatte nur Tomaten auf den Augen. Und siehe da: Es gibt hier auch Schweinefleisch zu kaufen (ohhhhh, von meiner letzten „Schweinefleisch-Aktion“ im Maxima hab ich noch garnicht erzählt. Nur soviel: Es war Kochfleisch.... zu zäh zum Essen, gab aber ne super Brühe für nen Nudeleintopf ;) ).

Morgen ist noch ein freier Tag, ab Mittwoch geht die Orientierungswoche los: Stadtführung, Museumsbesuch, Kneipenralley, Film-Nacht, National-Dish-Party (zu Deutsch: bring-dein-Nationalgericht-mit-Party) und noch einigem mehr.

Mein Internetanschluss liegt etwas ungünstig zwei Etagen tiefer im Flur....



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen